Der Personenspürhund oder Mantrailer

 

Der Personenspürhund, kurz PSH oder Mantrailer (Man=Mensch, Trail=Spur), ist ein speziell ausgebildeter Hund, mit dem eine Person anhand ihres Individualgeruches gesucht wird.

Jeder Mensch besitzt - genau wie ein Fingerabdruck - einen einzigartigen, ihm eigenen individuellen Geruch.

 

Nicht zu verwechseln mit dem für uns Menschen wahrnehmbaren und unangenehmen "Schweissgeruch".

Dieser Individualgeruch ist u. a. die Folge von Zersetzungsprozessen von Hautzellen, Proteinen, Fettsäuren, Buttersäure etc. Der Hund nimmt die individuellen Geruchsmoleküle einer bestimmten Person durch seinen hoch entwickelten Geruchssinn war. Dies funktioniert - einfach ausgedrückt - nach dem "Schlüssel-Schloss" Prinzip. 

 

Der Mantrailer bekommt vor der Suche einen sogenannten "Geruchsartikel" präsentiert damit er "weiss", nach welcher Person (genannt Runner oder VP), er suchen muss. Dies kann z.B. direkt ein Gegenstand (z. B. Kleidungsstück, Schlüssel, Taschentuch, Rucksack usw.) sein oder auch ab einem festen Objekt (Fahrzeug, Türe, Lichtschalter usw.). An all diesen "Objekten" kann der Individualgeruch der zu suchenden Person haften. Von diesen Objekten werden sog. Geruchskopien/proben erstellt. So besitzt man "Kopien", welche zum Abgangspunkt (letzte Sichtung) der vermissten Person und leicht von den Helfern mitgeführt werden können. 

 

Der Hundeführer lernt bei der Ausbildung primär das sogenannte "Trailverhalten" - die Körpersprache seines Hundes während des Trails - zu erkennen, zu lesen und zu verstehen/deuten. Das ist der eigentliche "Kern" des Mantrailings, aber auch etwas vom Anspruchsvollsten, da es von zahlreichen Faktoren (Ablenkungen, Fremdgerüchen usw.) sowie auch von der Tagesform/Verfassung des Hundes sowie die des Hundeführers beeinflusst wird. 

 

Je nach Team, Trainingsintensität usw. dauert die Ausbildung mind. 2 bis 3 Jahre. Das regelmässige Training für einen Mantrailer hört jedoch nie aufEs bedeutet immer wiederkehrendes Üben, Lernen und vor allem "Fehler" - welche auch nach Jahren passieren -  zu erkennen, damit umzugehen und sie zu analysieren. 

 

Trainiert wird mit drei Trainingsmethoden:

NB = No Blind - Trail dem HF bekannt
         Ziel = den Hund (Körpersprache) primär "lesen" zu lernen

SB = Single Blind - Trail nur dem Backup/Trainer bekannt
         Ziel = das Vertrauen in die Körpersprache des Hundes wird gefestigt

DBDouble Blind - Trail nur dem Runner/VP bekannt                                                             Ziel: Einsatzsimulation oder Trainingsinstrument für Fortgeschrittene Teams

  

Ein gut ausgebildeter PSH oder Mantrailer ist in der Lage, die Spur einer einzelnen, gesuchten Person auch nach mehreren Stunden, Tagen oder auch Wochen (je nach Kontext und Witterung), zu verfolgen. Dabei wird in verschiedenen Umgebungen (wie z.B. Stadtgebiete, Industriezonen, ländliche Regionen usw.) sowie entsprechend auf unterschiedlichen Untergründen (Asphalt, Waldwege, Felder, Wiesen usw.) gearbeitet.

 

Eingesetzt werden solche speziell ausgebildeten Hunde im Rettungsdienst, bei dem es ausschliesslich darum geht, vermisste, hilfsbedürftige Menschen möglichst schnell zu finden sowie auch in der Polizeiarbeit u.a. in der Verfolgung und Beweisführung von flüchtenden Straftätern. Als sehr sinnvolle und "natürliche" Nasenarbeit für den Hund ist diese Arbeit jedoch auch zahlreich im Sporthundebereich zu finden.  

 

Eindrücke vom Training